Worber Post, Ausgabe 03/2020 - Matthias Marthaler

Lackmustest für die Gesellschaft

Über was soll man in solchen Zeiten schreiben… Scheint nicht alles plötzlich überflüssig…, unangebracht?

Es ist eigentlich schon grotesk! Irgendwann im letzten Dezember macht sich, in der chinesischen Provinz Hubei, ein Kleinstorganismus, der nicht mal zu den Lebewesen gezählt wird, daran, sich in einer Wirtszelle zu replizieren. Knapp vier Monate später stehen unsere unverrückbaren Systeme auf dem Prüfstand.

Während die einen alles für vollkommen übertrieben halten, sogar bereits den konzertierten und von langer Hand einstudierten Anschlag auf unsere Wirtschaft anprangern, wird den anderen zu zaghaft, zu lasch durchgegriffen.

Schulen, Kindergärten, Sporthallen, die geschlossen sind. Kinder, die sich möglichst zu Hause aufhalten sollen, ja und wo finden die Menschen eigentlich Hilfe, die nun zu den sogenannten Risikogruppen gehören? Was ist mit unseren Unternehmen, vor allem mit den kleineren? Das Gewerbe klagt ja schon lange über die schwierige wirtschaftliche Lage in Worb. Wo bekommen sie Hilfe, wo finden sie Informationen? Welche Unterstützung bekommen Temporärarbeitende, die nicht von Kurzarbeit profitieren können? Wie können sie vom Milliarden-Hilfspaket des Bundes profitieren? Wie wird kommuniziert? Reicht das, was gemacht wird? Was kommt noch auf uns zu?

Darf unsereins in so einer Situation überhaupt kritisieren oder hinterfragen? In solchen Zeiten sind «Entscheiderinnen und Handler» gefragt! Kapitäne, die den Kurs setzen können und wissen, wo es hin geht! Ich hoffe, wir haben das…

Ich danke allen Profis, Freiwilligen, Helfern und Helferinnen, allen, die nun Tag und Nacht für uns alle im Einsatz sind.

Hebed üch Sorg!

Matthias Marthaler, Sekretär SP Worb, Mitglied GGR, Mitglied Bildungskommission