Worber Post, Ausgabe 9/2022 - Guido Federer

Avatar of SP Worb SP Worb - 28. September 2022 - Zeitungsartikel

Energiesparen ist der Schlüssel

Die Strompreise für Private und Unternehmen für das nächste Jahr sind bereits weitgehend fixiert. Daran können wir kaum mehr etwas ändern. Ob für den nächsten Winter eine unterbruchfreie Stromversorgung sichergestellt werden kann, ist jedoch noch nicht garantiert. Dafür gibt es mehrere Gründe. Von den 56 französischen AKW sind mehr als die Hälfte nicht in Betrieb und es ist noch nicht klar, wann diese wieder ans Netz gehen werden. Der russische Gas-Lieferstopp wirkt sich auf die Stromproduktion in Deutschland aus, weil dort viel Gas verstromt wird. Zudem sind die Schweizer Speicherseen auf Grund des trockenen Sommers nicht ganz so voll wie in anderen Jahren.

Eine Erhöhung der Produktion ist so kurzfristig nur in beschränktem Umfang möglich.

Ob wir im Winter ein Versorgungsproblem haben werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der Wintertemperatur, den Regenmengen oder der Gasversorgung. Eine Abschaltung der Stromversorgung hätte massive Auswirkungen sowohl auf die Privaten als auch auf die Wirtschaft. Wenn sich Anfang 2023 abzeichnet, dass es nicht reicht, ist es aber zu spät. Es gibt jedoch ein wirksames Mittel, um das Risiko einer Mangellage zu reduzieren, und das Schöne daran ist, dass jede und jeder dazu beitragen kann. Die Wunderwaffe heisst Energiesparen, und zwar bereits möglichst ab sofort. Dies hilft, die vorhandenen Energiereserven, z.B. die Speicherseen und Gasvorräte, für den Winter zu schonen.

Angesichts der aktuellen Lage auf den Energiemärkten und der drohenden Mangellage in diesem Winter hat der Bundesrat eine Energiesparkampagne lanciert (www.nicht-verschwenden.ch). Dort gibt es viele einfache Vorschläge, wie jede und jeder Energie sparen kann.

Energiesparen ist aber nicht nur diesen Winter sinnvoll, sondern generell sehr wichtig. Nur damit schaffen wir die Energiewende. Und jede nicht verbrauchte Kilowattstunde ist sowohl für unser Portemonnaie wie auch für die Umwelt die beste. Privathaushalte, Gemeinden und Industrie könnten bis 2030 alleine mit Effizienzgewinnen 25–40 Prozent des heute verbrauchten Stroms einsparen, ungefähr so viel, wie unsere verbleibenden AKW produzieren.

Packen wir es und sparen für unsere Versorgungssicherheit sowie die Zukunft unseres Planeten.

Guido Federer
Vorstand SP Worb
Mitglied GGR-Fraktion SP+Grüne

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