Worber Post, Ausgabe 02/2021 - Matthias Marthaler

Avatar of SP Worb SP Worb - 24. February 2021 - Zeitungsartikel

Wo sind jetzt die, die hin stehen?

Was ist in Zeiten wie diesen wirklich wichtig? Ich denke, es ist der Zusammenhalt. Menschen, die füreinander da sind, in Familien, unter Freunden, aber natürlich auch in Vereinen. Gemeinsame Interessen ergründen, sich für andere einsetzen, als Team trainieren und zusammen den Feierabend verbringen. Der ehemalige Armeechef Christoph Keckeis soll mal gesagt haben, dass die Vereine das Rückgrat unserer Demokratie bilden. Auf unsere Gemeinde trifft das sicher zu, vor allem wenn ich an die unzähligen Stunden Freiwilligenarbeit denke.

Die Vereine haben es wegen Corona zurzeit schwer: der Trainingsbetrieb ist massiv eingeschränkt, Vereinsanlässe dürfen nicht stattfinden, gemütliches Beisammensein in Restaurants ist untersagt und Sitzungen finden digital statt. Wichtige Einnahmen zum Beispiel aus Lottoabenden, der Brocki oder dem Stand am Weihnachtsmarkt und so weiter, sind weggebrochen. Dadurch haben viele Vereine finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Da sind kreative Solidaritäts-Werbeaktionen wie die «Support your sport»-Bons der Migros sehr hilfreich.

Es gibt Gemeinden, die die Wichtigkeit von Vereinen für die Gemeinschaft erkannt haben. Gemeinden, die in dieser schwierigen Zeit proaktiv die Unterstützung für Vereine erhöhen und so deren Beitrag zum Allgemeinwohl wertschätzen.

Nur Worb nicht. Die nächsten Wahlen sind ja erst in 4 Jahren, also muss sich weder der Gemeindepräsident noch sonst wer um potenzielle Wähler bemühen. Und dann ist da auch noch das "Gstürm" ums Budget, wo sich die Wirtschaftspartei und die Volkspartei viel mehr fürs Sparen in der Krise als für die Unterstützung und die Zukunft von Gewerbe und Bevölkerung einsetzten wollen. Aber auch bei diesem Thema, kein Gemeinderat, der hin stand!?

Eine Gemeinde trägt die Verantwortung für das Wohl ihrer Bevölkerung. In schlechten Zeiten das Geld ausgeben und nötigenfalls auch Kredite dafür aufnehmen (jetzt wo die Zinsen historisch tief sind) und in guten Zeiten die Löcher stopfen und die verschiedenen Töpfli füllen. Ich habe mal gelernt, dass das «smart» wirtschaften sei.

Lieber Gemeinderat achtet die Freiwilligenarbeit, setzt euch für die Vereine ein, so dass sie auch weiterhin ihren unverzichtbaren Beitrag zum sozialen Netz in Worb leisten können.

Matthias Marthaler
Sekretär SP Worb
Mitglied GGR

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